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Gastartikel von Eric Arndt


Jeder Schüler kennt es zu seinem Leidwesen: Ist im Unterricht ein Themenkomplex abgeschlossen, stehen Tests oder Klassenarbeiten, ab der 11. Klasse Klausuren genannt, an. Und gerade in der 11. Klasse bereiten sie Schülern, Lehrern und den Eltern Kummer. Dieser Artikel soll über die G ründe aufklären und einen kleinen Ausblick auf die Oberstufe bieten.


Vorweg, jeder Schüler, der in die 11. Klasse kommt, muss sich natürlich erst einmal an das ungewohnt hohe Niveau der Themen und der Unterrichtsarbeit gewöhnen. Alles wird wissenschaftlicher, ausführlicher und somit auch schwerer zu verstehen. Es muss mehr gelernt und verstanden werden, was sehr anstrengend sein kann. Gerade die Schüler, die sich bis jetzt „treiben ließen“, also ohne viel lernen zu Hause durch die Klassen gekommen sind, stehen vor einem großen Problem. Und nicht nur der Unterricht wird schwerer, sondern auch die Klausuren, die jetzt in jedem Fach, das vom Schüler gewählt wurde, geschrieben werden, sind anspruchsvoll. Hat sich der Schüler gerade an den neuen Rhythmus gewöhnt, muss er jetzt schon bereit sein, sein Wissen der vergangenen Monate in 90 bis 135 Minuten auf mehrere Seiten zu bringen. Je nachdem, was die Aufgabenstellungen verlangen. Und es muss gelingen, denn die Punktwertung der Klausuren macht 50 Prozent der gesamten Wertung aus (Lediglich das Fach Sport, in dem trotzdem eine Klausur geschrieben wird, ist von dieser 50-Prozent-Regelung befreit). Damit ist der Leistungsdruck, der die Schüler ohnehin schon belastet, noch einmal höher. Die Klausuren werden in einem Zeitraum von 3 Monaten regelrecht abgearbeitet, nicht selten auch mehrere in einer Woche. An dieser Stelle stellt sich zum einen die Frage, ob es tatsächlich nötig ist, alle Klausuren so zeitnah zu schreiben. Zum anderen kommt die Frage auf, ob die Klausuren so überhaupt ihren Zweck erfüllen. Um die erste Frage zu beantworten: Ja, es ist nötig. Es dürfte wohl einleuchtend sein, dass die Themenkomplexe so umfangreich wie möglich, aber dennoch nicht überfordernd gestaltet sind. So sind sie in etwa alle von gleicher Bearbeitungszeit. Taugliche Alternativen gibt es noch nicht, somit bleibt die zweite Frage. Sinn der Klausuren ist wohl, das Wissen des Schülers zum gegebenen Thema zu testen und ihn je nach Wissensstand zu bewerten. Dabei soll das Wissen nicht vergessen werden, sondern sich einprägen. Doch meist ist das Gegenteil der Fall. Oft wird hierbei vom sogenannten „Bulimie-Lernen“ gesprochen. Hiermit wird auf die Essstörung angespielt, bei der man zuerst viel isst und sich dann übergibt, um danach wieder zu essen[1]. So verhält es sich auch mit dem Lernen für Klausuren. Erst wird so viel Wissen wie möglich gelernt um die Klausur zu schreiben. Ist sie vorbei wird alles wieder vergessen um sich auf die nächste Prüfung vorbereiten zu können.




Was lässt sich also abschließend zur Klausur sagen? Sie müssen geschrieben werden, daran lässt sich nichts ändern. Und so bleibt auch den Schülern leider nur das „Bulimie-Lernen“. Um besser durch die Oberstufe zu kommen bleibt als Tipp an die Schüler, einen guten Ausgleich in der Freizeit zu finden. Jeder braucht zwischen den Klausuren auch mal eine kleine Pause zum Durchatmen.




Artikel vom 17.Januar 2017



  • [1]„Über Sinn und Unsinn von Klausuren“, Steffens UNIversum, vom 10. Juli 2012, zuletzt besucht am: 9.12.2016, Link: https://www.einstieg.com/studium/steffens-universum/news/ueber-sinn- und-unsinn-von-klausuren.html